Herzlich willkommen beim Mitgliederforum im DVF (Deutscher Verband für Fotografie e.V.), bereitgestellt durch den DVF-Landesverband Berlin, Brandenburg, Mecklenburg-Vorpommern. Ein Forum für alle Mitglieder des DVF.
Im allgemeinen geben die Hersteller von digitalen Kameras vor, dass sie die Wünsche der Kunden insbesondere der Amteure gut kennen und auch berücksichtigen. Ist das wirlich so?
Wir haben in den letzten Jahren verfolgt, dass sich die Kamerahersteller überboten haben was die Auflösung der Senosoren angeht. Je mehr Pixel desto besser. Und das geht offensichtlich immer weiter so. Aber brauche ich die vielen Pixel wirklich? Was meint Ihr?
Die Hersteller bewerben den Dynamikumfang ihrer Kameras bzw Sensoren weniger laut. Der Dynamikbereich des Motives bzw der Motivkontrasts übersteigt den, die Kamera bewältigen kann, auch in modernen digitalen Zeiten häufig noch sehr deutlich. Wäre es nicht toll, eine Kamera zu haben, die den Dynamikumfang in der Natur vollständig bewältigen kann. Auf teure Filter und andere Hilfsmittel könnte man dann verzichten. Kein Rauschen mehr und keine ausgefressenen Lichter. Sicher man kann mit modernen Sensoren viele Details aus sehr dunklen Schatten herausarbeiten, aber da muss doch noch mehr gehen. Wäre es nicht schön, ich könnte statt mit 100 ISO oder 64 ISO fotografieren, die ISO Zahl bis auf 1 oder 2 herunterdrehen?
Was mir noch auffällt, sind die vorgegeben Zeiten, die ich bei meiner Kamera eingeben kann. Dass war vor 50 Jahren nicht anders als heute. Ich kann 1/60 Sekunde einstellen aber nicht 1/65 nicht. Warum eigentlich nicht? Warum nicht stufenlos einstellen können?
Dann überbieten sich die Kamerahersteller im Moment wieder mit der Zahl der Aufnahmen pro Sekunde. Es werden Zahlen beworben wie "30 Bilder pro Sekunde jedes fokussiert ohne Blackout". Und wer eine solche Kamera nicht hat "verliert unwiederbringliche Momente". Echt jetzt?! Das kann doch nicht wahr sein. Selbst in der Tierfotografie braucht man in der Regel nicht solche Werte. Vielleicht der Profi? Ich möchte in Ruhe und entschleunigt fotografieren. Was soll ich denn mit einem solchen Output anfangen im Nachhinein. 3000 Fotos sagen wir mal mit großzügigen Pauen in 2 Minuten. Alle bearbeiten? Die "Sammelwut" der Kamera ließt sich nur mit deutlich mehr Lebenszeit des Fotografen beantworten. Was hat das noch mit Fotografieren zu tun?
Mich interessiert was Ihr Euch von den Herstellern wünscht, welche Entwicklungen Ihr gut findet und welche nicht. Vielleicht können wir ja eine kleine Liste zusammenstellen, die wir dann an kundenorientierte Firmen wie Nikon, Sony, Canon etc weiterleiten.
Vor einiger Zeit kaufte ich für meine 22-MP DSLR ein wunderbares Portraitobjektiv und wollte es mit Fokussierung auf die Augen ausprobieren. Unser Patenkind ist (leider) das einzige Model, die sowas mit sich machen lässt. Dann hat sie meine Kamera genommen und auch von mir solche Portraitfotos gemacht. Mit der Bemerkung, ich würde mich immer beschweren, dass es keine Fotos von mir gibt. Als meine Frau die Bilder sah, kam ein vorwurfsvolles „Du hast Dich nicht rasiert“.
Doch, hatte ich!
Soviel zum Megapixelwahn. Da ich gelegentlicher Amateurfotograf bin und kein Profi, habe ich auch nicht die Anforderungen, die Profis mitunter erfüllen müssen. Das habe ich mal live bei einer Werbeproduktion mitbekommen, da brauchten die ein 100-Megapixelmonster, was gemietet wurde.
Andere Anforderungen greife ich hier mal ganz individuell auf, es ist nicht abschließend:
Bitte die Kameras nicht noch größer und fetter machen, lieber kompakter und handlicher. In vielen Kamerataschen wird es zu eng.
Da ich ein notorischer Kameraschiefhalter bin, bin ich nun mit einer DSLM sehr glücklich, bei der eine richtige elektronische Wasserwaage eingeblendet werden kann. Bei der besagten DSLR ist das nur über eine Zweckentfremdung der AF-Felder möglich, da sehe ich überhaupt nichts. Über eine Wasserwaage bei Lightroom Mobile auf dem Smartphone bin ich auch sehr glücklich.
Das abklappbare Display der DSLM ist super, gerade bei Stativaufnahmen. Zusammen mit der Touchfunktion erleichtert sowas die Bedienung ungemein.
Weitere wünschenswerte Features spare ich hier aus, da diese bereits verfügbar und in der ständigen Weiterentwicklung sind.
Aber gerne nochmal zum Anfang: Ein gutes Bild hängt eben nicht von der Technik ab. Es bleibt gut, auch wenn es mit einfachsten Mitteln entstanden ist. Ein schlechtes Bild bleibt schlecht, auch wenn es mit teuerster Technik und womöglich ganz viel Mühe entstand. Der Spruch „Du hast Dich nicht rasiert“ wird mir ewig im Gedächtnis bleiben. Und meine Frau läßt sich weiterhin nicht fotografieren - man sieht dann zuviel.
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22.03.2021 17:10
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